Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und Philips schreiben den gemeinsamen Forschungsförderpreis aus, der seit 2022 den Fokus auf Patientensicherheit legt. Mit der Auszeichnung soll die Bedeutsamkeit von Sicherheit für Patienten und Mitarbeiter im Gesundheitswesen hervorgehoben werden. Im regelmäßigen Turnus werden Arbeiten zu wechselnden intensivmedizinischen Schwerpunkten in diesem Bereich prämiert. Dotiert ist der Preis mit 10.000 Euro. Deadline ist dieses Jahr der 30. September 2023.
Patientensicherheit ist eine Teamaufgabe
Seit 2017 zeichneten die DIVI und Philips Forschungsarbeiten zum Delir-Management aus. Der Fokus dieses Preises liegt seit 2022 nun auf dem Thema Patientensicherheit als höchstes Gut eines qualitätsorientierten Gesundheitssystems. Zusammen mit einer optimalen Behandlungsqualität ist sie das Ziel der täglichen Arbeit, sowohl der Teams in der intensivmedizinischen Krankenversorgung und Forschung als auch in der Organisationsentwicklung, Pharmakologie und der Weiterentwicklung von Medizingeräten sowie medizinischer Software. Eine optimale interdisziplinäre Zusammenarbeit bildet dabei das Fundament einer effektiven Intensiv- und Notfallmedizin zum Wohle aller Beteiligten.
Wer kann sich bewerben?
Der von der DIVI und Philips gemeinsam ausgelobte Preis richtet sich an Forschende aus der Ärzteschaft, der Pflege, dem Rettungsdienst und der Medizin, deren klinisch-orientierte Forschungsvorhaben absehbar zur Verbesserung der Patientensicherheit in der Intensivmedizin oder Notfallmedizin beitragen können. Explizit sollen alle Berufsgruppen mit dieser Ausschreibung angesprochen werden.
Bewerbungsvoraussetzungen:
- DIVI-Mitgliedschaft von Erst- und Senior-Antragsteller (ggf. Mentor*)
- Keine Förderung des (Teil-)Projekts durch andere Drittmittel genehmigt oder beantragt
- Projekt(teil) ist geplant, aber noch nicht durchgeführt
- Ethikvotum eingereicht, Ausschüttung des Preisgeldes nur, wenn das Projekt mit positivem Ethikvotum bewertet wurde (sofern ein Ethikvotum erforderlich ist)
- Antragsinhalt
- Projektbeschreibung (Hintergrund, Ziele, Arbeitsplan, Zeitplan und Methodik), Umfang maximal 10 Seiten (12pt, 1-zeilig)
- Lebenslauf des Erst-Antragstellers und ggf. des Mentors*
- Publikationsliste des Erst-Antragstellers und ggf. des Mentors
- Schreiben mit Zustimmung der Klinik- / Abteilungsleitung
- Darstellung der Arbeitsanteile der Antragsteller
- Teilnahme der Preisträgerin bzw. des Preisträgers an der Eröffnungsveranstaltung beim jeweiligen Jahreskongress der DIVI
- Einreichung des Antrags bis spätestens 30. September 2023 bei Volker Parvu, Geschäftsführer der DIVI (E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
* Mentor: Ein Mentor ist sinnvoll, sofern der Antragsteller noch über eine geringe wissenschaftliche Erfahrung verfügt
Förderkriterien
- Relevanz und Innovation
- Effektivität und Impact
- Machbarkeit
- Nachhaltigkeit und Generalisierbarkeit
- Formale Gestaltung
Förderumfang
- 10.000 € für den Preisträger
- Kostenlose Teilnahme am DIVI-Kongress 2023 für die Erstautoren der 3 erstplatzierten Arbeiten
- Präsentation der Ergebnisse des geförderten Projekts beim folgenden DIVI-Kongress
Preisverleihung
Die Bewertung der Unterlagen erfolgt durch einen vom DIVI-Präsidium benannten wissenschaftlichen Beirat. Die Entscheidung für oder gegen eine Förderung trifft das Präsidium auf Grundlage der Empfehlungen dieses Beirates. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro stiftet Philips. Die Preisverleihung findet im Rahmen des DIVI-Kongresses vom 29. November bis 1. Dezember 2023 in Hamburg statt.
Gewinner des bis 2022 als Forschungsförderpreis Delir-Management bekannten Preises
2022
PD Dr. med. Ulf Günther
"Delir-Screening mit Androider Roboter-Patientin (APR)"
2021
Prof. Dr. Dag Moskopp
"OptiBeDi - Optimierung der Behandlung von Patient*innen mit organisch verursachtem Delir auf einer neurochirurgischen Allgemeinstation: Erfahrungen, Ist- Zustand und Perspektive"
2020
Dr. Judith von Hofen-Hohloch
"Wertigkeit der Elektroencephalographie als Delirmarker bei Patienten mit akutem Schlaganfall"
2019
Dr. Joji Kuramatsu, Markus Prinz, Dr. Jochen Sembill
„Circadiane Beleuchtung zur Delirprävention und -therapie auf der neurologischen Intensivstation: Eine randomisierte, kontrollierte Interventionsstudie“
2018
Peter Nydahl MScN, Dr. Rebecca von Haken, Dr. Matthias Kott
"Abendliche Mobilisierung zur Prävention und Therapie des Delirs bei PatientInnen auf Intensivstation"
2017
PD Dr. Barbara Sinner
"Die Rolle des akzidentellen Burst Suppression bei der Entstehung des Emergence Delirium bei Kleinkindern."