Aktuelles
Neuer Untersuchungsbogen unterstützt strukturierte Traumaversorgung
Die DIVI-Sektion Trauma hat eine neue Empfehlung zur strukturierten Traumaversorgung publiziert: Der „Tertiary Survey bei Traumapatienten“, ein Untersuchungsbogen, soll Ärztinnen und Ärzten helfen, Schwerverletzte nach der akuten Erst- und Folgeuntersuchung systematisch erneut zu begutachten – und dabei auch Aspekte zu erfassen, die im hektischen Klinikalltag häufig übersehen werden. Das Paper steht ab sofort open access in der Zeitschrift die Unfallchirurgie zur Verfügung.
„Der Tertiary Survey ist kein neues Konzept, sondern eine praxisnahe Umsetzung eines alten Konsenses“, erklärt PD Dr. Uwe Hamsen, Sprecher der DIVI-Sektion Trauma. „Seit Langem ist klar, dass Schwerverletzte mehrfach untersucht werden müssen. Zuerst schnell, um Lebensbedrohliches zu erkennen. Dann gründlicher, um Verletzungen zu erfassen. Unser Bogen hilft nun beim dritten Schritt: einer ruhigen, vollständigen Qualitätskontrolle ohne Zeitdruck, wenn die Patientin bzw. der Patient stabil ist.“
Trauma-Workshops auf dem DIVI25
Selbstverständlich greifen auch zahlreiche der angebotenen Hands-on-Workshops Schwerpunkte der Trauma-Versorgung auf – und noch sind in diesen hier aufgeführten Plätze frei. „Die Workshops fokussieren sich auf die praktische Anwendung und das Lernen in Kleingruppen“, erklärt der Koordinator und wissenschaftliche Leiter der DIVI-Akademie, Prof. York Zausig. „Sich die Angebote genau jetzt anzuschauen und sich einen Platz zu sichern, lohnt sich – immerhin sind 46 von 98 Kursen bereits ausgebucht!“
So erwartet Sie als Kolleg:innen im Bereich der Akutmedizin ein vielseitiges Angebot: Der Workshop Präklinisches Traumamanagement nach TraumaManagement® (Teil 1 + Teil 2) sowie Hämodynamik – Monitoring stellen strukturiertes Handeln, gezielte Priorisierung und sichere Entscheidungsfindung in den Mittelpunkt – genau dort, wo Sekunden zählen.
Die Behandlung rund um das Schädel-Hirn-Trauma steht im Mittelpunkt mehrerer anderer Workshops, die neueste Erkenntnisse und praxisorientierte Strategien vermitteln. Tauchen Sie ein in die Welt der Intrakranielle Druckmessung (ICP) und Ventrikeldrainage – zentrale Verfahren zur Überwachung und Entlastung des Gehirns bei schwerer Hirnverletzung. In unseren Kursen zur Neuroprognostizierung nach schwerer Hirnschädigung sowie im Evaluierten Grundlagenkurs zur Feststellung des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls geben erfahrene Expert:innen fundierte Einblicke in diagnostische und therapeutische Entscheidungsprozesse.
Umfrage: familienzentrierte Betreuung auf Intensivstationen
Das ICU-Families & Kids Forschungsteam hat eine Umfrage zur familienzentrierten Betreuung auf Intensivstationen aufgesetzt. Ziel ist es, aktuelle Praktiken, Herausforderungen und Potenziale im Umgang mit Patient:innen und Angehörigen zu erheben. Die Umfrage richtet sich an Intensivstationen aller Altersstufen – einschließlich Neonatologie, Pädiatrie und Erwachsenenversorgung – und behandelt Themen wie Besuchszeitenregelungen, den Einbezug von Kindern, Jugendlichen und weiteren vulnerablen Personen als Besuchende, Informationsangebote für Angehörige, Familienkonferenzen und offene Visiten.
Nachwuchsorganisationen plädieren: „Interdisziplinäre Notfallmedizin erhalten!“
„Interdisziplinäre Notfallmedizin erhalten!“ – unter diesem Titel ist jetzt in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Notfall + Rettungsmedizin der Kommentar der Jungen DIVI sowie fünf weiterer Nachwuchsorganisationen zum Entwurf eines Curriculums für angehende Notfallmediziner:innen publiziert. Darin wurden eine Reihe von Kritikpunkten an dem vorgeschlagenen Weiterbildungs-Curriculum formuliert sowie mögliche Konsequenzen für die Facharztkompetenzen und Einschränkungen der beruflichen Optionen der bisherigen Fächer, die Notfallmedizin betreiben, aufgezeigt. „Explizit möchten wir die Beteiligung ärztlicher Kolleginnen und Kollegen verschiedener Erfahrungsstufen bei der Erarbeitung des Curriculums anerkennen“, führt Dr. David Josuttis, federführender Autor und Sprecher der Jungen DIVI, aus.
Als die Stimmen der jungen Fachkräfte in der Notfallmedizin möchten die sechs Nachwuchsorganisationen zur sachlichen Diskussion beitragen, diese entemotionalisieren, gleichzeitig aber auch einige relevante Aspekte des Curriculums in der laufenden Debatte einordnen und kommentieren. „Die kontinuierliche Bereicherung der innerklinischen Notfallmedizin durch spezialisierte Fachärztinnen und -ärzte ist für die Entfaltung deren zukünftigen Potenzials aus unserer Sicht essenziell“, ergänzt DIVI-Präsident Prof. Florian Hoffmann. „Eine gemeinsame akademische und organisatorische Weiterentwicklung der innerklinischen Notfallversorgung ist unbedingt wünschenswert und sollte im konstruktiven Dialog erfolgen.“
Auftakt zum DIVI25: Erstes Bürgerforum in Hamburg
Welche Entscheidungen müssen Angehörige im lebensbedrohlichen Notfall oder am Lebensende treffen? Ist ein „Leben retten um jeden Preis“ erstrebenswert? Diese und andere Fragen möchte die DIVI interessierten Bürgerinnen und Bürgern als Auftaktveranstaltung vor dem DIVI25 in einer öffentlichen Podiumsdiskussion beantworten – und noch vieles mehr zur Sprache bringen. So öffnen sich am Montag, den 1. Dezember 2025, von 18:00 bis 20:00 Uhr in der Hansestadt jedem die Türen im Saalhaus (Haus der Patriotischen Gesellschaft), der sich traut, die unbequemen Fragen zum eigenen Lebensende zu stellen.
Das Bürgerforum steht unter dem Motto „Was passiert mit uns, wenn’s im Notfall ernst wird?“. Drei Expertinnen und drei Experten verschiedenster Professionen aus dem Team der Intensiv- und Notfallmedizin stehen als Podiumsdiskutant:innen zur Verfügung und werden Fragen aus dem Publikum beantworten, wie auch miteinander in den Dialog treten. Moderiert wird die zweistündig geplante Veranstaltung von Dr. Ruth Hecker vom Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS).
Patient:innen und Angehörige in den Dialog mit unserer Fachgesellschaft bringen
„Mit diesem öffentlichen, neuen, niedrigschwelligen und kostenlosen Format möchten wir ganz bewusst auch mit künftigen Patientinnen, Patienten und Angehörigen in den Dialog treten und dabei zentrale Fragen der Intensiv- und Notfallmedizin transparent machen“, erläutert Co-Kongresspräsident Bernhard Gliwitzky.
Umfrage: KI in der Sepsisdiagnostik
Wie können KI-Systeme Ärzt:innen bei der Diagnostik und Therapieunterstützung von Sepsis transparent und praxisnah unterstützen? Das Institut für Medizinische Informatik der Charité Berlin möchte diese Frage in naher Zukunft beantworten, wie auch praxisnahe und verantwortungsvolle KI-Systeme für den klinischen Alltag entwickeln. So bittet das interdisziplinäre Forschungsteam, an einer Online-Umfrage teilzunehmen.
Aktuelle Veranstaltungen
Aktuelle Stellenangebote