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Neuigkeiten aus der Intensiv- und Notfallmedizin

Weltweit Leben retten: Mitmachen beim „World Restart a Heart Day“ am 16. Oktober

Geringe Reanimationsquote in Deutschland: Jedes Jahr erleiden deutschlandweit mehr als 70.000 Menschen außerhalb eines Krankenhauses einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand. Dabei ist die Bereitschaft anwesender Laien zur Durchführung einer sofortigen Laienreanimation im internationalen Vergleich gering. Nur bei jedem dritten Herz-Kreislauf-Stillstand wird mit der Wiederbelebung begonnen, bevor der Notarzt eintrifft. Der am 16. Oktober stattfindende „World Restart a Heart Day“ will mit weltweiten Aktionen dafür sorgen, dass mehr Menschen in der Lage sind, im Notfall direkt mit einer Laienreanimation Leben zu retten. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) unterstützt die Initiative: „Wir rufen medizinisches Personal aller Fachgebiete auf, Kinder sowie Erwachsene in der Anwendung der lebensrettenden Wiederbelebungsmaßnahmen zu schulen“, sagt Professor Bernd Böttiger (Foto), Mitglied des DIVI-Präsidiums und Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Universitätsklinikum Köln.

„Beim diesjährigen World Restart a Heart Day“ weisen Experten weltweit an bekannten und berühmten Orten auf die enormen Möglichkeiten der Laienreanimation hin. Wir haben dafür natürlich den Dom als bekanntestes Kölner Wahrzeichen gewählt “, erklärt der Kölner Mediziner Böttiger. Genau um 11.55 Uhr, also auch sinnbildlich um fünf vor zwölf, wird es auf dem Roncalli-Platz am Dom einen Flashmob zum Thema Wiederbelebung geben. 2018 fand der „World Restart a Heart Day” erstmals statt. „Durch die sozialen Medien konnten mehr als 12,7 Millionen Menschen erreicht werden. Weltweit wurden mehr als 675.000 Menschen in Reanimation trainiert“, sagt Bernd Böttiger, der zudem auch Vorsitzender des Deutschen Rates für Wiederbelebung (GRC) ist. Weltweit soll es rund um den 16. Oktober in diesem und den folgenden Jahren noch weit umfangreichere Aktionen geben, die das Bewusstsein der Bevölkerung für den Herz-Kreislauf-Stillstand stärken und Laien in Wiederbelebungsmaßnahmen ausbilden. „Es geht darum, eine gemeinsame Nachricht an politische Entscheidungsträger zu senden und darauf hinzuweisen, dass viele Menschenleben weltweit durch Reanimation gerettet werden könnten“, sagt Böttiger.

Alle Aktionen an einem Platz: Melden Sie Ihre Veranstaltung dem Deutschen Rat für Wiederbelebung (GRC)

Alle Einrichtungen, Organisationen, Unternehmen und Menschen aus ganz Deutschland sind herzlich eingeladen, am „World Restart a Heart Day“ teilzunehmen. Die Aktionen, beispielsweise in Form von Wiederbelebungs-Massentrainings, Infokampagnen oder Kursen, müssen dabei nicht unbedingt genau am 16. Oktober stattfinden, sondern sind auch in den Wochen davor und danach möglich. „Falls Sie eine Aktion rund um den „World Restart a Heart Day“ planen, würden wir uns sehr freuen, wenn Sie uns Ihre Aktion oder Veranstaltung melden“, sagt Böttiger. Dafür kann das GRC-Veranstaltungsformular genutzt werden. Der Deutsche Rat für Wiederbelebung veröffentlich die Veranstaltung dann sowohl auf seiner Website als auch – wenn gewünscht – auf der GRC-Facebook-Seite.

Laienreanimationsquote durch gezielte Projekte steigern

Weltweit schwanken die Werte der Laienreanimation extrem – je nach Land beginnen zwischen fünf und 80 Prozent mit Wiederbelebungsmaßnahmen. „Hunderttausende Menschenleben könnten jährlich zusätzlich gerettet werden, wenn Menschen weltweit über eine bessere Reanimationsausbildung verfügen würden und einfach sofort anfangen würden mit einer Herzdruckmassage“, sagt Böttiger. Ein zentrales Projekt zur Steigerung der Laienreanimationsquote in Deutschland ist die Schülerausbildung in Wiederbelebung. Seit 2014 gibt es unter anderem auf Initiative des Deutschen Rates für Wiederbelebung eine Empfehlung des Schulausschusses der Kultusministerkonferenz der Länder, das Wiederbelebungstraining deutschlandweit ab Klasse 7 in allen Schulen mit zwei Unterrichtsstunden pro Jahr einzuführen. Entsprechend geschulte Lehrkräfte können den Unterricht übernehmen. Dafür gibt es bereits seit 2013 ein entsprechendes bundesweites Ausbildungskonzept des GRC für den Reanimationsunterricht in Schulen, das jetzt flächendeckend genutzt und umgesetzt werden kann. Auch ein Ausbildungskurs für Lehrkräfte ist vom GRC entwickelt und publiziert worden, der den Schulen ein Unterrichtskonzept sowie Unterrichtsmaterialien an die Hand gibt.

Die Politik ist gefordert: Schülerausbildung und Telefonreanimation gesetzlich verankern!

Während in anderen europäischen Ländern die Schülerausbildung in Wiederbelebung gesetzlich verankert ist, fehlt es in Deutschland noch an der entsprechenden Verpflichtung für Schulen bundesweit. Eine übergeordnete gesetzliche Verankerung der Telefonreanimation durch die Leitstellen – in vielen anderen Ländern seit Jahren Pflicht – könnte zusätzlich ganz wesentlich dazu beitragen, dass mehr Menschen den plötzlichen Herzstillstand überleben. „Es ist wichtig, dass in Deutschland die politischen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit der Erfolg der Projekte nicht nur von dem Engagement einzelner Personen, Organisationen und Fachgesellschaften abhängt, sondern auch nachhaltig und flächendeckend sichergestellt wird“, sagt Böttiger. Als Präsident des kommenden DIVI-Kongresses in Hamburg organisiert Böttiger mit vielen Unterstützern in der Messe Hamburg ein großes Wiederbelebungstraining unter dem Motto „KIDS SAVE LIVES“ für Hamburger Schüler und sagt: „Ähnliche Aktivitäten wie in Hamburg wünsche ich mir in allen Bundesländern.“

Weltweite Unterstützung durch Rotes Kreuz, Anästhesiologen und Kardiologen

„Da wir nun auch das Internationale Rote Kreuz sowie die World Federation of Societies of Anaesthesiologists als Unterstützung für die weltweiten Aktionen gewinnen konnten, geht unsere Formel PRÜFEN-RUFEN-DRÜCKEN jetzt mit 191 eingeladenen Ländern nahezu um die ganze Welt“, freut sich Bernd Böttiger – ebenso wie über eine aktuelle Auszeichnung: Die „World Restart a Heart“-Initiative wird im November den Preis für internationale Zusammenarbeit in Wiederbelebung der American Heart Association (AHA) erhalten. „Das ehrt uns sehr und hilft unserem Anliegen, weltweit eine immer breitere Öffentlichkeit zu erreichen“, sagt Böttiger.

Termine:

Flashmob World Restart a Heart Day

Mittwoch, 16. Oktober 2019

11:55 Uhr (fünf vor zwölf)

Roncalli Platz am Dom, Köln

Wiederbelebungstraining „KIDS SAVE LIVES“
DIVI-Kongress in Hamburg
Dienstag, 3. Dezember 2019
8:30 bis 10:00 Uhr
Messe Hamburg, Saal Chicago (Konferenztrakt A)

 

Foto: Universitätsklinikum Köln

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