Patientinnen und Patienten auf der Intensivstation befinden sich in einer Ausnahmesituation. Diese kann durch verschiedene Symptome bzw. (Vor-)Erkrankungen wie Delir, Psychose und Demenz noch verschärft werden. Manche der eingesetzten Behandlungsmaßnahmen können von den Betroffenen als Anwendung von „Zwang“ wahrgenommen werden. Nicht immer ist sich das behandelnde Team dieser Tatsache bewusst.
Insbesondere zum „Selbstschutz“ der Patientinnen und Patienten angewendete Maßnahmen erfordern eine explizite, sorgfältige und selbstkritische Prüfung des Verhältnisses von Indikation und übergeordnetem Therapieziel durch das interprofessionelle Team.
Die von der Sektion Ethik der DIVI 2022 publizierten Empfehlungen zum „Umgang mit Zwang in der Intensivmedizin“ werden in diesem Seminar vorgestellt.
Dabei sollen die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Zwang und die im ethischen Abwägungsprozess zu berücksichtigenden Maßstäbe in den Blick genommen sowie eine konkrete Orientierungshilfe im Entscheidungsprozess zur Anwendung von Zwang vorgestellt werden. Es werden abschließend Möglichkeiten aufgezeigt, um Zwang vorzubeugen.
Wir laden Sie ganz herzlich ein und freuen uns auf eine anregende Diskussion mit Ihnen!
Termin: Mittwoch, 15.06.2022, 18:00 – 20:00 Uhr
Ablauf:
- 18:00 Uhr Begrüßung und Einführung Uwe Janssens (Eschweiler)
- 18:05 Uhr Was genau meint „Zwang“ und wie zeigt er sich auf der Intensivstation? Susanne Jöbges (Dortmund)
- 18:35 Uhr Wie lässt sich Zwang ethisch rechtfertigen? Gerald Neitzke (Hannover)
- 19:05 Uhr Der Entscheidungsprozess zur Anwendung von Zwang: Eine Orientierungshilfe Peter Gretenkort (Krefeld)
- 19:35 Uhr Prävention und Reduktion von Zwang Anna-Henrikje Seidlein (Greifswald)
- 20:00 Uhr Zusammenfassung und Verabschiedung Uwe Janssens (Eschweiler)