Pressemeldungen
PM: #DIVI22 Eröffnungsveranstaltung – Was intensivmedizinische Teams von einem Orchester lernen können
Wer hätte das gedacht?! In puncto Führung und nonverbaler Kommunikation, die den Großteil der zwischenmenschlichen Interaktion ausmachen, sind sich ein Team in der Notfall- und Intensivmedizin und ein Symphonieorchester ziemlich ähnlich. Eine spannende und lehrreiche Parallele zwischen diesen beiden Welten zieht der international bekannte Dirigent Professor Gernot Schulz in seinem Festvortrag am 30. November 2022 im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des DIVI22 in Hamburg, dem Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Der langjährige Berliner Philharmoniker und Assistent von Leonard Bernstein weiß aus langjähriger Erfahrung: „Ein Orchester und ein Dirigent sind nur dann ein starkes Team, wenn sie eine gute und effektive Kommunikation miteinander pflegen!“ Schulz ist aufgrund seiner erfolgreichen Karrieren als Orchestermusiker, Pädagoge und Dirigent prädestiniert dafür, Führungskräften und Teams die Bedeutung der interaktiven Prozesse zwischen einem Dirigenten und einem Orchester über die Musik hinaus zu vermitteln. „Wir können hier also noch sehr viel lernen!“, ist Kongresspräsident Professor Sebastian Brenner überzeugt.
PM: Internationales Team veröffentlicht 10-Punkte-Paper: So werden Kinder als Besuchende auf Intensivstationen besser einbezogen
Dürfen Kinder und Jugendliche Papa oder Mama, Oma oder Opa oder auch Freunde auf der Intensivstation oder in der Notaufnahme besuchen? Ist das nicht zu viel für ein Kind? All die Kabel und Schläuche? Das Bangen um Leben und Tod? Seit vielen Jahren wird hierüber kontrovers diskutiert. Typische Kontra-Argumente sind etwa, dass Kinder durch die belastenden Eindrücke traumatisiert werden könnten oder wechselseitige Infektionsgefahr besteht. Es gibt aber auch viele Hinweise darauf, dass ein Besuch unter bestimmten Bedingungen gesundheitsförderlich sein kann – für alle Beteiligten! Ein 33-köpfiges interdisziplinäres Experten-Team aus Österreich, Deutschland und der Schweiz hat innerhalb der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) heute nun einen Leitfaden als Hilfestellung rund um dieses Thema veröffentlicht – die in 10 Punkte gegliederte, konsentierten Empfehlungen „Kinder als Angehörige und Besuchende auf Intensivstationen, pädiatrischen Intensivstationen und in Notaufnahmen“.
PM: DIVI kritisiert Triage-Gesetz
Der Bundestag hat gestern über das Triage-Gesetz entschieden. Zum vorgelegten Referentenentwurf dieses Gesetzes hatte am 14. Juni 2022 die AWMF Taskforce COVID-19 Leitlinien – der die DIVI angehört und vor allem in dieser Angelegenheit federführend beteiligt war – eine Stellungnahme abgegeben. Die vier sehr deutlich gemachten Kritikpunkte am Gesetzentwurf mit entsprechenden Formulierungsvorschlägen wurden jedoch nicht berücksichtig. „Die DIVI bedauert dies außerordentlich“, sagt DIVI-Präsident Prof. Gernot Marx (linkes Foto), Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care am Universitätsklinikum Aachen. „Alle sind sich einig, dass medizinisch solch schwierige Entscheidungen nur mit Blick auf die Erfolgswahrscheinlichkeit einer intensivmedizinischen Behandlung getroffen werden können. Im Zweifelsfall wird der Patient priorisiert behandelt, von dem wir glauben, dass er die beste Chance hat, durch die Intensivmedizin zu überleben“, erklärt er. Das heutige Gesetz will es aber anders.
PM: #DIVI22-Symposium: Von randalierenden Patienten bis hin zu Therapiefehlern – Hilfe bei rechtlichen Fallstricken in der Intensiv- und Notfallmedizin
Wie geht man rechtssicher mit einem alkoholisierten Patienten um, der um sich schlägt? Wann und in welchem Umfang darf eine Pflegekraft eine Infusion verabreichen? Wie soll sich ärztliches Personal verhalten, wenn ein Fehler bei der Patientenbehandlung unterläuft? – Im Klinikalltag der Intensiv- und Notfallmedizin können viele Situationen entstehen, die auch juristischer Unterstützung bedürfen und Pflegekräfte sowie Ärzte und Ärztinnen vor teils große Herausforderungen stellen. Mögliche Lösungswege für ausgewählte Beispiele werden gezeigt und diskutiert bei einem Symposium am 1. Dezember um 10:30 Uhr beim diesjährigen DIVI22, der vom 30. November bis 2. Dezember 2022 in Hamburg stattfindet. Unter der Leitung von Professor Carsten Willam, Oberarzt der Intensivstation des Universitätsklinikums Erlangen, werden in drei einzelnen Vorträgen diese Themen aufgegriffen: randalierende und bewusstseinseingeschränkte Patienten in der Notaufnahme, rechtlicher Rahmen zur Delegation von Maßnahmen an die Pflege, korrektes Verhalten bei Therapiefehlern.
PM: „Angst von intensivmedizinisch betreuten Kindern zu reduzieren beeinflusst den Krankheitsverlauf positiv!“
Kinder auf Intensivstationen sind nicht nur körperlich beeinträchtigt, sondern auch psychisch belastet – oft haben sie Angst. Angst, weil sie zum Beispiel nicht genau verstehen, welche Diagnostik und Therapie wie und zu welchem Zweck durchgeführt wird. Weil sie spüren, dass ihre Eltern selbst besorgt oder überfordert sind. Oder weil sie in ihrer neuen Umgebung und mit den Schmerzen nicht gut schlafen können. Wie interprofessionelle Teams diese Angst durch angemessene und zielgruppengerechte Kommunikation reduzieren können, damit beschäftigt sich das Symposium „Reduktion von Angst bei kritisch kranken Kindern“ am 2. Dezember 2022 ab 16:30 Uhr beim diesjährigen DIVI22 – dem Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, der vom 30. November bis 2. Dezember 2022 in Hamburg stattfindet. Dabei werden verschiedene Vertreter des gesamten intensivmedizinischen Teams zu Wort kommen – von der Physiotherapie über die Pflege bis hin zur Psychologie.
PM: #DIVI22-Podiumsdiskussion – Was tun bei normativen Herausforderungen in der Kinderintensivmedizin?
Wie geht man damit um, wenn Eltern die Fortsetzung einer intensivmedizinischen Therapie ihres Kindes fordern, die Mehrheit des Fachpersonals diese Option aber ablehnt? Darf man eine einmal begonnene maschinelle Beatmung wieder beenden und wenn Ja, auf welche Weise? Was ist überhaupt ein gutes Behandlungsziel? Wie stellt man das fest? – Wenn es um derartige normative Fragen in der Kinderintensivmedizin geht, stoßen Ärztinnen und Ärzte, pflegerische und therapeutische Fachkräfte sowie Eltern und Angehörige oft an ihre Grenzen. Denn bei der Lösungssuche kommen viele verschiedene, miteinander verbundene Faktoren zusammen, wie zum Beispiel die ethische Analyse, rechtliche Rahmenbedingungen, kommunikative Kompetenz und persönliche/spirituelle Überzeugungen und Haltungen aller Beteiligten. All diese Dimensionen in den Blick nehmen, möchte eine Podiumsdiskussion am 2. Dezember 2022 um 10:30 Uhr beim diesjährigen DIVI22, der vom 30. November bis 2. Dezember 2022 in Hamburg stattfindet.
PM: Offener Brief: DIVI fordert Wiederbelebungsunterricht für jedes Kind
Am Sonntag, dem 16. Oktober, ist Word-Restart-a-Heart-Day, der Tag der Wiederbelebung. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) nimmt dies zum Anlass, die Kultusminister der Länder auf die stille Pandemie aufmerksam zu machen: Den plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand. Hieran sterben in Deutschland ca. 70.000 Menschen pro Jahr. Mindestens 10.000 könnten zurück ins Leben kehren, wenn jeder Bürger wüsste, wie man einen anderen Menschen wiederbelebt. Deshalb fordern die Intensiv- und Notfallmediziner endlich die flächendeckende Einführung von Wiederbelebungsunterricht für jedes Kind ab spätestens Klasse 7.
PM: Lage auf den Intensivstationen: Anteilig weniger schwerkranke Patienten mit COVID-19, aber auch deutlich weniger Intensivbetten
Der Herbst ist da! Die Zahl der Sars-Cov2-Infizierten steigt wieder deutlich an – und damit die Fragen in der Bevölkerung und Politik zur Einschätzung der Lage, wie auch zu möglichen Empfehlungen. Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) empfiehlt allen Mitarbeitenden im Gesundheitswesen sowie allen über 60-Jährigen, sich gegen Grippe impfen zu lassen, da die Infektion mit Influenza schwere COVID-19-Verläufe begünstigt. Ein Gespräch über die Ist-Situation und was Deutschlands Intensivmediziner in den nächsten Wochen erwarten.
Herr Prof. Marx, wie zeichnet sich die aktuelle Corona-Lage aus Sicht der Intensivmediziner derzeit ab?
Marx: „Ich möchte hier in erster Linie beruhigen: Wir Intensivmediziner sehen derzeit anteilig an den Covid-19-Erkrankten viel weniger Schwerkranke als vor einem Jahr. Auch haben wir Medikamente, wie Paxlovid, die wir bei Patienten mit einem Risiko für einen schweren Verlauf frühzeitig einsetzen können. Und wir wissen, dass wir mit Kortison bei einem schweren Verlauf gut behandeln können. Zudem sind viele Menschen durch drei oder vier Impfungen vor schweren Verläufen geschützt. Dazu kommt, dass mittlerweile auch vielen Patienten neben den Impfungen bereits eine Infektion mit SARS-CoV-2 durchgemacht und gut überstanden haben. Die Situation ist heute also eine andere als vor einem Jahr oder gar vor zwei Jahren. Stabiler. Beherrschbarer.“
Pressekontakt der DIVI

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