Pressemeldungen
PM: DIVI und ADKA empfehlen Standardkonzentrationen für kontinuierliche Infusionen auf der Intensivstation
Die Sektion Angewandte Pharmakologie in der Notfall- und Intensivmedizin der DIVI hat gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) Empfehlungen zu Standardkonzentrationen für die kontinuierliche Infusion auf Intensivstation erarbeitet. „Die Standardisierung des Medikationsprozesses ist ein wichtiger Baustein zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit“, erklärt Sektionssprecherin Dr. Heike Hilgarth (Foto), Fachapothekerin für Klinische Pharmazie. Die Einführung von Standardkonzentrationen hilft, potenzielle Medikationsfehler zu reduzieren. In den USA und dem Vereinigtem Königreich sind bereits seit einigen Jahren nationale Empfehlungslisten etabliert. In Deutschland sind die jetzt veröffentlichten Empfehlungen für Standardkonzentrationen geeigneter Arzneistoffe die ersten ihrer Art, so Hilgarth.
PM: Zentren für Intensivmedizin: „Ein Meilenstein für die Intensivmedizin und die zukünftige Versorgungsqualität“
Der G-BA hat vergangene Woche die Einrichtung von Zentren für Intensivmedizin beschlossen. „Der 19. Oktober 2023 wird in die Geschichte der Intensivmedizin eingehen!“, ist DIVI-Vizepräsident Professor Gernot Marx (links) überzeugt. Die Möglichkeiten, die die neuen Intensivzentren bieten werden, stellen einen Meilenstein in der Patientenversorgung in Deutschland dar. „Wir können jetzt den dringend benötigten Ausbau telemedizinischer Netzwerke vorantreiben und zukünftig gerade kritisch kranken Patienten in kleineren Häusern schnell und unkompliziert helfen“, freut sich der Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care am Universitätsklinikum Aachen sichtlich.
PM: DIVI entwickelt Kindernotfallkarte für leichtere Anwendung von Medikamenten im Kindernotfall
Beim Kindernotfall muss es schnell gehen! Was wiegt der Säugling? Wie schwer ist das Grundschulkind? Wie muss entsprechend das Medikament dosiert werden? Wie viel ist zu viel? Wie viel zu wenig? Die exakte Berechnung der gewichtsadaptierten Medikamentenapplikation stellt den Rettungsdienst und alle Erstversorger vor eine der größten Herausforderungen. So kommt es nicht selten zu folgenschweren Dosierungsfehlern. Die DIVI-Sektion Pädiatrische Intensiv- und Notfallmedizin hat deshalb jetzt die allgemeingültige DIVI-Kindernotfallkarte entwickelt und veröffentlicht. „Die DIVI-Kindernotfallkarte soll die Anwendung von Medikamenten beim Kindernotfall deutlich erleichtern”, wünschen sich die federführenden Sektionsmitglieder Dr. Bernd Landsleitner und Professor Florian Hoffmann. Sie betonen: „Je schneller die Karte in jedem Rettungswagen verfügbar ist, desto besser!“
PM: DIVI begrüßt Empfehlungen der Regierungskommission zur Reformierung des Rettungsdienstes
Als wichtigen Meilenstein hat die Regierungskommission in der vergangenen Woche ihre 15 Seiten umfassende 9. Stellungnahme und Empfehlung zum Rettungsdienst und dessen Finanzierung vorgelegt. Damit werden die Reformvorschläge zur Notfall- und Akutversorgung vom Februar diesen Jahres sinnvoll ergänzt. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) begrüßt die veröffentlichten Vorschläge ausdrücklich. „Viele schon lange diskutierten und notwendigen Neuerungen werden in der vorliegenden Stellungnahme thematisiert“, sagt DIVI-Präsident Professor Felix Walcher (im Foto oben links). „Dieses Vorhaben wird unsererseits die größtmögliche Unterstützung erfahren“, so der Direktor der Klinik für Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Magdeburg. „Es gibt jedoch auch Aspekte, die nicht ausreichend berücksichtigt wurden oder überarbeitet bzw. ergänzt werden müssen.“
PM: DIVI kritisiert Vorschlag und Vorgehen für PFAS-Verbot
Teflonpfannen und regendichte Outdoorbekleidung: Sie wird es möglicherweise bald nicht mehr geben. Herzschrittmacher, Narkosegeräte und viele andere Medizinprodukte dann aber auch nicht mehr in der bisherigen Form. Das beunruhigt Patienten, Ärzte und Hersteller. Grund dafür ist ein Vorschlag für ein umfangreiches Verbot von sogenannten Ewigkeits-Chemikalien – vom Fachmann als per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, abgekürzt PFAS, bezeichnet. Sollte das PFAS-Verbot in der momentan vorliegenden Form umgesetzt werden, wird dies erhebliche Auswirkungen auf die Patientenversorgung spätestens ab Mitte des Jahrhunderts haben und die Uhr in der Medizin um mehrere Jahrzehnte zurückdrehen. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) mahnt deshalb an, vor einem endgültigen PFAS-Verbot die weitestgehend offene Frage zu klären: Welche Gefahren gehen für den Menschen und die Umwelt von den Medizinprodukten, in denen überwiegend Polymere mit niedrigem Gefährdungspotenzial verbaut sind, tatsächlich aus? Die Antwort könnte eine risikoadaptierte Beurteilung der PFAS-Substanzen ermöglichen und eventuell zeitlich unbegrenzte Ausnahmeregelungen begründen.
PM: Zum Start des neuen Schuljahres: Wieder fehlt der Wiederbelebungsunterricht flächendeckend im Lehrplan!
Der plötzliche Herz-Kreislaufstillstand gehört zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Hieran sterben jährlich allein in Deutschland rund 70.000 Menschen. Es kann jede Altersstufe treffen: Kinder, Mütter, Väter, Großmütter und Großväter. Viele Patienten müssten aber nicht sterben, wenn direkt mit einer Herzdruckmassage begonnen würde. Mindestens 10.000 könnten hierzulande in jedem Jahr so zurück ins Leben kehren. Kindern und Jugendlichen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Deshalb fordert die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) bereits seit vielen Jahren die flächendeckende Einführung von Wiederbelebungsunterricht für jedes Kind spätestens ab der siebten Klasse. Mit Blick in die Lehrpläne der Kultusministerien für das neue Schuljahr wird klar: Auch in diesem Jahr wird diese Chance vertan!
PM: Positionspapier von DIVI und DGINA: Auch Pädiater müssen Zusatzweiterbildung „Klinische Akut- und Notfallmedizin“ erwerben können!
Um die innerklinische Notfallversorgung von Patienten zu verbessern, können Fachärzte bereits seit fünf Jahren die Zusatzweiterbildung „Klinische Akut- und Notfallmedizin“ erwerben. Kinderärzten und Kinderchirurgen wird diese Zusatzqualifikation jedoch teilweise verwehrt – entsprechende Anträge bei den zuständigen Landesärztekammern wurden abgelehnt. „Die meisten Weiterbildungsinhalte der Musterweiterbildungsordnung sind altersunabhängig formuliert“, erläutert Prof. Sebastian Brenner (Foto), Vertreter der Pädiater im Präsidium der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) das Dilemma. „Spezifische Zeitangaben oder Mindestzahlen sind nicht definiert!“
Entsprechend haben die DIVI und die Deutsche Gesellschaft für interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) ein gemeinsames Positionspapier zur praktischen Umsetzung der Zusatzweiterbildung „Klinische Akut- und Notfallmedizin“ in der Kinder- und Erwachsenenmedizin verfasst.
PM: Kinderintensivmediziner: Versorgungssituation schwer kranker Kinder unverändert kritisch
„Wir werden genau die gleichen oder noch größere Probleme in diesem Winter bekommen, wie im vergangenen!“ Diese Worte von DIVI-Präsident elect und Kinderintensivmediziner Prof. Florian Hoffmann (links) sind alarmierend. Und das sollen Sie auch sein. Nach einer Pressekonferenz der DIVI im vergangenen Dezember war Gesundheitsminister Lauterbach den Pädiatern noch unmittelbar mit Notfallplänen in der katastrophalen Situation während der RS-Viruswelle beigesprungen. In der Krankenhausreform sind Sonderbudgets in Aussicht gestellt. „Was aber ist mit diesem Winter?“, fragt Dr. Ellen Heimberg (rechts), stellvertretende Sprecherin der Sektion Pädiatrische Intensiv- und Notfallmedizin der DIVI. „Wir sind nicht vorbereitet!“ Die Oberärztin der Interdisziplinären Pädiatrische Intensivstation am Universitätsklinikum Tübingen berichtet über eine weitere Verschlechterung der pflegerischen Personalsituation auf den Kinderintensivstationen, was sogar außerhalb der Infektwellen im Sommer zu massiven Engpässen führt. Auch Hoffmann in München kann kaum freie Betten bieten. Die Versorgungssituation kritisch kranker Kinder verschärft sich weiter. Ein Weckruf in den Sommerferien!
Pressekontakt der DIVI
Pressesprecherin der DIVI
Tel.: 089 / 230 69 60 21
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