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PM: Temperaturmanagement nach Wiederbelebung im Krankenhaus: Forschergruppe vom UKSH und UKE gewinnt 1. Platz beim DIVI-Forschungspreis für klinische Forschung

Der mit 4.000 Euro dotierte 1. Platz beim Forschungspreis „klinische Forschung“ der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) geht in diesem Jahr an ein kooperierendes Forschungsteam der Universitätskliniken Schleswig-Holstein (UKSH) und Hamburg-Eppendorf (UKE). Im Rahmen einer multizentrischen, randomisierten Studie hat das Team unter der Leitung von Dr. Sebastian Wolfrum (Interdisziplinäre Notaufnahme UKSH, Campus Lübeck; Foto links) und Dr. Kevin Roedl (Klinik für Intensivmedizin des UKE; Foto rechts) Patienten nach Reanimation im Krankenhaus untersucht und festgestellt, dass eine Kühlungsbehandlung, im Fachjargon „Hypothermie“, keinen Vorteil gegenüber einer Behandlung bei kontrollierter normaler Körpertemperatur (Normothermie) hat. Frühere Studien, die vornehmlich außerklinische Herz-Kreislauf-Stillstände untersuchten, hatten einen solchen Nutzen nahegelegt. „Die Ergebnisse dieser neuen klinischen Studie sind ein wichtiger Baustein für das therapeutische Vorgehen von Patienten nach Herz-Kreislauf-Stillstand“, sagte DIVI-Kongresspräsident Prof. Sebastian Brenner bei der Preisverleihung im Rahmen des Jahreskongresses DIVI22 am 30. November 2022.

Insgesamt analysierte die Forschergruppe Behandlungsdaten von 249 Patienten in elf deutschen Krankenhäusern über einen Zeitraum von sechs Monaten nach deren Herz-Kreislauf-Stillstand. Die eine Hälfte der Betroffenen erhielt nach der Reanimation eine 24-stündige Hypothermie-Behandlung, indem ihre Körpertemperatur auf 32 bis 34 Grad Celsius herabgekühlt wurde. Bei der anderen Hälfte der Betroffenen wurde die Körpertemperatur kontrolliert im Normbereich (<37,5 Grad Celsius) gehalten. „Dabei zeigte sich bei Betroffenen, die die Kühlungstherapie erhalten hatten, nach einem halben Jahr kein statistisch relevanter Effekt auf die Erholung der Gehirnfunktion im Vergleich mit der anderen Behandlungsvariante“, sagt Dr. Sebastian Wolfrum, ärztlicher Leiter der Interdisziplinären Notaufnahme am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck.

Auch die Überlebensrate der kurzzeitig gekühlten Menschen war nicht signifikant höher. „Die Ergebnisse sind insofern wichtig, weil erstmals erfolgreich reanimierte Menschen nach Herz-Kreislauf-Stillstand im Klinikumfeld untersucht wurden und sich die klinischen Charakteristika zu Menschen mit Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb des Krankenhauses unterschieden“, erklärt Dr. Kevin Roedl, Facharzt in der Klinik für Intensivmedizin am UKE Hamburg. „Deshalb gilt es jetzt, die Ergebnisse unserer Studie, diese neue Differenzierung, mit in die aktuellen Behandlungsleitlinien zu integrieren!“

DIVI-Forschungspreis 2022 – Klinische Forschung

Platz 1: Hypothermische Temperaturkontrolle im Vergleich zur Normothermie nach innerklinischem Herzkreislaufstillstand – eine randomisierte Studie (HACA-IHCA)

  • Dr. med. Sebastian Wolfrum (Interdisziplinäre Notaufnahme UKSH, Campus Lübeck)
  • Dr. med. Kevin Roedl (Klinik für Intensivmedizin UKE)

Über den DIVI-Forschungspreis

Der DIVI-Forschungspreis, auch bekannt als Posterwettbewerb, wird jährlich im Rahmen des DIVI-Kongresses verliehen. Als wissenschaftliche Fachgesellschaft möchte die DIVI damit der methodischen Diskussion einen höheren Stellenwert einräumen. Die jeweils vier besten Abstracts aus den Bereichen klinische und experimentelle Medizin werden von einer Expertenjury vor dem Kongress bewertet und ausgewählt. Die beiden Sieger erhalten 4.000 Euro, die zweiten 2.000 Euro und die Plätze 3 und 4 je 1.000 Euro.

Bildnachweis: Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (Dr. Wolfrum) und Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (Dr. Roedl)

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