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Nachwuchsorganisationen plädieren: „Interdisziplinäre Notfallmedizin erhalten!“

„Interdisziplinäre Notfallmedizin erhalten!“ – unter diesem Titel ist jetzt in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Notfall + Rettungsmedizin der Kommentar der Jungen DIVI sowie fünf weiterer Nachwuchsorganisationen zum Entwurf eines Curriculums für angehende Notfallmediziner:innen publiziert. Darin wurden eine Reihe von Kritikpunkten an dem vorgeschlagenen Weiterbildungs-Curriculum formuliert sowie mögliche Konsequenzen für die Facharztkompetenzen und Einschränkungen der beruflichen Optionen der bisherigen Fächer, die Notfallmedizin betreiben, aufgezeigt. „Explizit möchten wir die Beteiligung ärztlicher Kolleginnen und Kollegen verschiedener Erfahrungsstufen bei der Erarbeitung des Curriculums anerkennen“, führt Dr. David Josuttis, federführender Autor und Sprecher der Jungen DIVI, aus.
Als die Stimmen der jungen Fachkräfte in der Notfallmedizin möchten die sechs Nachwuchsorganisationen zur sachlichen Diskussion beitragen, diese entemotionalisieren, gleichzeitig aber auch einige relevante Aspekte des Curriculums in der laufenden Debatte einordnen und kommentieren. „Die kontinuierliche Bereicherung der innerklinischen Notfallmedizin durch spezialisierte Fachärztinnen und -ärzte ist für die Entfaltung deren zukünftigen Potenzials aus unserer Sicht essenziell“, ergänzt DIVI-Präsident Prof. Florian Hoffmann. „Eine gemeinsame akademische und organisatorische Weiterentwicklung der innerklinischen Notfallversorgung ist unbedingt wünschenswert und sollte im konstruktiven Dialog erfolgen.“
Der Kommentar der jungen Ärztinnen und Ärzte war bereits im Sommer in der DIVI-Publikation Empfehlung zur Zukunft und Weiterentwicklung der klinischen Akut- und Notfallmedizin angekündigt worden. „Für wen, wenn nicht für unseren aufstrebenden und engagierten Nachwuchs, diskutieren wir neue Konzepte“, unterstreicht DIVI-Präsident Hoffmann. „Also haben wir selbstverständlich gemeinsam über die verschiedenen Wege der Weiterbildung in diesem wichtigen Gebiet diskutiert – und diese Überlegungen in unsere Empfehlung einfließen lassen sowie dazu ermuntert, Kommentare zur Weiterbildung eigenständig zu publizieren.“
Plädoyer für einen gemeinsamen, interdisziplinären und konstruktiven Dialog
Alle sechs Nachwuchsorganisationen, neben der Jungen DIVI die Junge DGIM, die Junge DGKJ, die Young GNPI, die Junge Neurologie sowie die Junge DSG, unterstreichen in ihrem Kommentar, dass man es für essenziell sowie eine dauerhafte Bereicherung der Notfallteams halte, wenn verschiedene Fachärzt:innen sich zusätzlich gebietsübergreifend in Notaufnahmen weiterbilden sowie Spezialkenntnisse und Kompetenzen in die interdisziplinäre Notfallmedizin einbringen würden. Aber, so wird auch betont, „sollten wir an der Optimierung der patientenzentrierten Notfallversorgung weiter gemeinsam interdisziplinär und konstruktiv arbeiten!“
„Es freut uns daher sehr, dass zuletzt eine Offenheit für eine gemeinsame langfristige Weiterentwicklung der Zusatzweiterbildung KLINAM signalisiert wurde“, so der Junge-DIVI-Sprecher David Josuttis.
Die DIVI stehe bereits namentlich für eine interdisziplinäre Ausrichtung, unterstreicht auch Präsident Hoffmann. „Wir müssen uns vom Schwarz-Weiß-Denken für die Zukunft lösen. Wir werden nur gemeinsam Lösungen finden, da bin ich sicher! Und die Aufgabe ist so groß, dass wir alle im Boot brauchen!“
- Der Kommentar der Nachwuchsorganisationen ist im Original unter https://doi.org/10.1007/s10049-025-01630-4 zu finden.
Fotos: privat und Klinikum Dritter Orden (Peter Braun)
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