Aktuelles
DIVI und DGINA veröffentlichen Empfehlungen zur Struktur und Ausstattung von Notaufnahmen
„Patientinnen und Patienten sollen sich darauf verlassen können, dass sie im Notfall schnell und gut versorgt werden“, kommentierte Gesundheitsminister Karl Lauterbach am Mittwoch den Kabinettsbeschluss zur Reform der Notfallversorgung. Mit dem gleichen Ansinnen veröffentlichen heute die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und die Deutsche Gesellschaft für Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) die deutschlandweit ersten Empfehlungen zur Struktur und Ausstattung von Notaufnahmen 2024. „Wir sind überzeugt, dass unser Strukturpapier ein Meilenstein für die Weiterentwicklung der Klinischen Akut- und Notfallmedizin in Deutschland ist,“ betonen DGINA-Präsident Martin Pin, Chefarzt der Klinik für Notfall- und Akutmedizin am Florence-Nightingale-Krankenhaus Düsseldorf, und DIVI-Präsident Prof. Felix Walcher, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Magdeburg, im Schulterschluss.
„Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen sowie der Komplexität des Reformvorhabens soll unser Strukturpapier als Empfehlung und Orientierung sowohl für Kliniken als auch für Kostenträger und Politik dienen“, erklärt der federführende Autor, Dr. Torben Brod, Sprecher der DIVI-Sektion Strukturen in der Klinischen Akut- und Notfallmedizin und Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme der Medizinischen Hochschule Hannover.
Denn bis heute gab es in Deutschland keine einheitlichen Empfehlungen zur erforderlichen Ausstattung und Struktur von Notaufnahmen. Entsprechend hat in den letzten Monaten ein interdisziplinäres und multiprofessionelles Expertengremium aus den Reihen von DIVI und DGINA die vorliegenden gemeinsamen Empfehlungen erarbeitet.
Erstmals Berufsbild für Psychologen in der Intensiv- und Notfallmedizin definiert
Der Bedarf psychologischer Begleitung von Patienten und Angehörigen wird von den Teams in den Notaufnahmen und Intensivstationen ausdrücklich benannt. Auch im Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) über die neu zu gründenden Zentren für Intensivmedizin wird die psychologische Versorgung der Patienten als verbindlicher Teil der komplexen Qualitätsanforderungen festgeschrieben. Was genau aber die Aufgaben der dort tätigen Psychologen sind, ist bis dato nicht definiert. Zur Qualitätssicherung der psychologischen Versorgung in der Intensivmedizin sowie der klinischen Notfallmedizin hat die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) jetzt erstmals ein Berufsbild definiert, das breite fachliche Unterstützung durch die fünf mitzeichnenden Fachgesellschaften erfährt.
#DIVI24: Abstracts bis zum 15. August einreichen und DIVI-Forschungspreise gewinnen
Gestalten Sie das Programm des DIVI24 in Hamburg aktiv mit und präsentieren Sie Ihre Forschungsergebnisse als ePoster! Hierzu ist bis zum 15. August Zeit. Eingereicht werden können die Abstracts über die Kongresswebsite und lassen sich unterteilen in die beiden großen Bereiche klinische Intensiv- und Notfallmedizin sowie experimentelle Intensiv- und Notfallmedizin. Die besten Einreichungen werden mit dem DIVI-Forschungspreis ausgezeichnet, dotiert mit jeweils 4.000 Euro. Alle Abstract-Autoren zahlen zudem nur die Hälfte für Ihr Kongressticket.
NIH-Schlaganfall-Skala: DSG veröffentlicht deutschsprachige Schulungsplattform
Eine deutschsprachige Schulungsplattform zur Anwendung der National Institute of Health Stroke Scale (NIHSS) wird seit Monatsanfang von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) betrieben. Diese ist gleichermaßen für Ärzte wie auch Pflegekräfte konzipiert und kostenfrei unter www.dsg-nihss.de erreichbar. Auch vergibt die DSG für jeden angemeldete Teilnehmer am Ende der Schulung ein eigenes Zertifikat. Die Erfassung neurologischer Defizite von Patienten mit akutem Schlaganfall sowie die regelmäßige Dokumentation ihrer Fortschritte soll damit zukünftig von jedem Mitarbeitenden der Stroke-Unit verlässlich und sicher beherrscht werden.
Abfragepflicht im Organspenderegister ab 1. Juli: temporäre Hilfestellungen erarbeitet
Am kommenden Montag, dem 1. Juli, zündet das neue deutsche Organ- und Gewebespenderegister (OGR) seine zweite Stufe: Intensivmediziner sollen nun in allen Entnahmekliniken die dort hinterlegten Eintragungen digital abrufen können. Auch wenn das Transplantationsgesetz mittlerweile eine Registerabfrage bei jedem potenziellen Organspender auf der Intensivstation verpflichtend vorsieht, bestehen weiterhin relevante Hürden – sowohl in den Kliniken selbst, als auch insbesondere in ihrer verlässlichen elektronischen Anbindung an das Register. Nun sind gemeinsam temporär greifende Hilfestellungen erarbeitet worden, um trotzdem keine einzige mögliche Organspende auf den Intensivstationen zu gefährden.
DIVI nimmt Stellung zum Reformvorhaben der Notfallversorgung: „Gesetzentwurf dringend optimierungsbedürftig“
Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hat gegenüber dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) eine umfassende Stellungnahme zur geplanten Reform der Notfallversorgung abgegeben. Der Gesetzentwurf vom 3. Juni 2024 (NotfallGesetz – NotfallG) ist aus Sicht der Fachgesellschaft, die mehr als 4.500 Mitglieder aus dem Bereich Intensiv- und Notfallmedizin vertritt, noch dringend optimierungsbedürftig. Es sei der Versuch unternommen worden, wesentliche Punkte der vierten und der neunten Stellungnahme der Regierungskommission für eine bedarfsgerechte und moderne Gesundheitsversorgung zu berücksichtigen, heißt es. „Aber es zeigt sich deutlich“, kommentiert DIVI-Präsident Professor Felix Walcher, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Magdeburg, „dass die für die Notfallmedizin zuständigen Fachgesellschaften, wie zum Beispiel wir als die DIVI, bei der Überarbeitung dieses Entwurfs mit unserer Fachexpertise unbedingt einzubinden sind!“ Fünf wesentliche Punkte hat die DIVI identifiziert, beginnend bei der Annahme des Notrufs bis hin zur digitalen Datenerfassung der Patienten in der Notaufnahme, die es zu überarbeiten gelte.
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