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PM: Leben retten ist kinderleicht – DIVI unterstützt Erste-Hilfe-Initiative

In den letzten vier Jahren hat sich die Zahl der Menschen fast verdoppelt, die beherzt eingreifen, wenn das lebenswichtige Organ in der Brust seinen Dienst versagt. Waren es 2012 nur rund 15 Prozent, die bei einem Herzstillstand Erste Hilfe leisteten, sind es jetzt bis zu 30 Prozent. Aktionen wie „Ein Leben Retten. 100PRO Reanimation“ oder die „Woche der Wiederbelebung“, die von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), dem Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA) sowie dem Deutschen Rat für Wiederbelebung (GRC) initiiert bzw. unterstützt wurden, zeigen Früchte.

„Wir haben gemeinsam mehr als 300 000 Menschen in Wiederbelebung trainiert und die Kultusministerkonferenz überzeugt, dass zweistündige Reanimationskurse Bestandteil des Schulunterrichts werden“, erzählt Professor Bernd Böttiger, Vorstandsmitglied der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und Vorsitzender des GRC. „Unser Ziel bis zum Jahr 2020 ist eine Wiederbelebungsquote von 50 Prozent zu erreichen und ich bin froh, die DIVI hier an unserer Seite zu wissen.“

Der plötzliche Herztod ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Jedes Jahr sterben mehr als 70 000 Menschen daran. „Doch viele von ihnen könnten noch leben, wenn mehr Laien sofort mit den Wiederbelebungsmaßnahmen anfangen würden“, äußert der Experte, der als Anästhesist und Intensiv- und Notfallmediziner am Uniklinikum Köln tätig ist. „Ein Notarzt braucht etwa acht bis zwölf Minuten, um am Ort des Geschehens einzutreffen - in wenig besiedelten Gegenden sogar noch länger. Das Gehirn beginnt aber schon nach drei bis fünf Minuten unwiederbringlich zu sterben.“ Da in 70 Prozent der Fälle jemand zugegen ist, wenn eine Person einen Herzstillstand erleidet, wäre es ein Leichtes, sofort einzugreifen und der betroffenen Person zu helfen. „Wenn Laien schnellstmöglich mit einer Herzdruckmassage beginnen, dann verdoppelt bis vervierfacht sich die Überlebensrate“, ergänzt Professor Böttiger.

Da man jederzeit eine bewusstlose Person vorfinden kann, sollte möglichst jeder wissen, was dann zu tun ist. Eine Reanimation läuft in drei einfachen Schritten ab: Prüfen – Rufen - Drücken! Doch im Einzelnen: zunächst muss man prüfen, ob die Person noch ansprechbar ist; dafür sollte man sie laut ansprechen oder auch kneifen. Wenn sie nicht reagiert und nicht atmet, muss man den Notruf 112 wählen. Das kann man selber machen oder besser, falls möglich, jemand anderen darum bitten. Der dritte Schritt ist die Herzdruckmassage. „Dazu in der Mitte des Brustkorbs die Handflächen auflegen und mindestens hundertmal in der Minute drücken“, erklärt Professor Böttiger. „Dabei nicht zu vorsichtig sein, denn die Maßnahme bringt nur etwas, wenn man den Brustkorb etwa fünf bis maximal sechs Zentimeter tief eindrückt.“ Dazu ist schon ein stärkerer Krafteinsatz nötig. Wichtig dabei: möglichst bis zum Eintreffen der Rettungskräfte keine Pause machen. Sind mehrere Personen anwesend, sollte man sich abwechseln. Viele Menschen dürfte erleichtern, dass eine Mund-zu-Mund-Beatmung oft nicht notwendig ist. Die Herzdruckmassage sorgt für ein Zirkulieren des Restsauerstoffs im Blut und erhöht so die Überlebenswahrscheinlichkeit.

„Wenn wir die Quote der Laien erhöhen, die beherzt eingreifen, könnten jedes Jahr zusätzlich um die 10 000 Menschen gerettet werden“, führt der Kölner Professor aus. „Das sind dreimal mehr Menschen, als im Straßenverkehr sterben und die Investitionen, die nötig sind, um das zu erreichen, sind sehr viel geringer als die Investitionen, die den Straßenverkehr sicherer machen.“ In Ländern wie Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern beginnen bzw. laufen die bereits erwähnten Maßnahmen. Lehrer werden fortgebildet und geben ihr Wissen an ihre Schüler weiter. Die in Deutschland entwickelte „Kids Save Lives - Initiative“ wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt und weltweit propagiert. „Darauf sind wir besonders stolz“, sagt Professor Böttiger. „Denn für die Nachhaltigkeit ist die Schülerausbildung essentiell. Es muss vor der Pubertät stattfinden, dann ist es wie Schwimmen oder Radfahren, man verlernt es nicht mehr.“ Hinzu kommt, dass der Bundesgesundheitsminister die „Woche der Wiederbelebung“ unterstützt. Viele weitere Informationen finden sich unter www.einlebenretten.de im Internet. „Wir sind sehr zuversichtlich, auch mit Hilfe der DIVI die Quote der Laien, die Reanimation leisten, in den nächsten vier Jahren auf 50 Prozent zu steigern“, sagt der Kölner Anästhesist.

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