Nicht nur die Corona-Pandemie bietet Verschwörungstheoretikern einen guten Nährboden – auch immer mehr wissenschaftliche Verlage sind bereit, gegen Geld alles zu publizieren. Oft buhlen sie mit guten Angeboten um Kliniken und Ärzte, doch die Veröffentlichung mit einem solchen Verlagshaus kann den Ruf ruinieren. Das ist jedoch nicht der einzige Stolperstein, den es bei der Veröffentlichung eines Journals oder Papers zu beachten gilt. Auch die Forschungsergebnisse von Kollegen dürfen nicht einfach ohne Weiteres in der eigenen Arbeit mitverwendet werden – hier greift das Urheberrecht. Sich im Dschungel aus gesetzlichen Regelungen und Verlagshäusern besser zurecht zu finden – davon handeln die Vorträge von Peter Hornung, Redakteur beim Norddeutschen Rundfunk, und Rechtsanwalt Dr. Kevin Grau, MORGEN von 8:30 – 10:00 Uhr, während des DIVI20 virtuell.
Wissenschaftliche Publikationen wirken ohne fremde Grafiken, Charts, Diagramme, Fotos oder sonstige Abbildungen oft „blutleer“, und unvollständig. Und nicht nur das: Die Wissenschaft lebt von der kritischen Auseinandersetzung mit bereits vorhandenen Standpunkten und Erkenntnissen. Einfach Abbildungen von Kollegen in der eigenen Arbeit herzunehmen ist allerdings nicht ohne weiteres möglich. „Vor einer Veröffentlichung und Verwertung fremder Abbildungen müssen einige rechtliche Frage geklärt werden“, erklärt Rechtsanwalt Kevin Grau, „Am besten lässt sich anhand konkreter Beispiele erläutern, ob und wenn ja, wie eine fremde Abbildung zitiert werden darf und was das Urheberrecht zulässt.“ In seinem Vortrag wird der Experte eben solche Beispiele zur Veranschaulichung heranziehen.
Fake Journals - Gefahr für die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft
„Pseudowissenschaftliche Verlage, die täglich hunderttausenden Hochschulen und Kliniken ihre Dienste anbieten, sind eine echte Gefahr“, so der Journalist Peter Hornung. „Wer auf ihr Angebot hereinfällt und dort publiziert, gefährdet schnell seine Reputation.“ Denn bei diesen Verlagen veröffentlichen auch Verschwörungstheoretiker und Betrüger ihre Arbeiten – hier zählt nämlich nicht die wissenschaftliche Expertise, sondern allein der Preis. Wie unterscheidet man aber diese pseudowissenschaftlichen von vertrauenswürdigen Verlagen und wie erkennt man ein gutes und ein schlechtes Journal? Diese Fragen will Peter Hornung in seinem Vortrag beantworten.
Das Symposium findet statt auf deutsch am 3. Dezember 2020 von 8:30 bis 10 Uhr im virtuellen Raum 14.
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