Sieben Wissenschaftler traten im Finale des diesjährigen DIVI-Forschungspreises an – am Ende setzten sich Carolin Christina Drost aus Münster (erstes Bild) sowie Professorin Christine Geffers aus Berlin gleichermaßen durch. Beide wurden jetzt im Rahmen des Kongresses der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) in Hamburg geehrt und erhalten je ein Preisgeld von 5.000 Euro. Die Münsteranerin überzeugte die Expertenjury mit ihrer experimentellen Arbeit zum Thema „Tie2 activation promotes protection and reconstitution of the endothelial glycocalyx in human sepsis“. Die Berlinerin überzeugte mit ihrer Poster-Präsentation zum klinischen Thema „Clip-id – eine clusterrandomisierte multizentrische Studie (CRT) auf 72 KISS-Intensivstationen zur Wirksamkeit von antiseptischen Waschungen mit Chlorhexidin bzw. Octenidin zur Prävention der ZVK-assoziierten Sepsis“. „Wir haben hier insgesamt hervorragende, sehr fundierte sowie schlüssige Darstellungen gesehen“, sagt DIVI-Präsident Professor Uwe Janssens. „Am Ende haben uns je ein klinisches und ein experimentelles Abstract so überzeugt, dass beide den ersten Platz verdient haben.“ Auch die Arbeiten der anderen Finalisten wurden belohnt.
Prämiert wurden Themen, die in besondere Weise die wissenschaftliche Arbeit rund um die Intensiv- und Notfallmedizin in Deutschland widerspiegeln. Die Finalisten mussten beim DIVI-Kongress im Rahmen eines Symposiums vor einer hochkarätigen Expertenjury gegeneinander antreten und ihre Arbeiten in einem fünfzehnminütigen Vortrag vorstellen sowie Fragen der Jury beantworten. Für die Sieger wurde ein Preisgeld über jeweils 5.000 Euro ausgelobt, 3.000 Euro gingen an den Zweitplatzierten. Der Dritte erhielt 2.000 Euro. Für die Plätze vier bis sechs wurden jeweils 1.000 Euro Preisgeld vergeben. Die Preisträger des DIVI-Forschungspreises 2019 in der Übersicht:
1. Forschungspreis experimentell: Carolin Christina Drost, Münster
FPV/01/02 – Tie2 activation promotes protection and reconstitution of the endothelial glycocalyx in human sepsis
1. Forschungspreis klinisch: Prof. Dr. Christine Geffers, Berlin
FPV/02/02 – Clip-id - eine clusterrandomisierte multizentrische Studie (CRT) auf 72 KISS-Intensivstationen zur Wirksamkeit von antiseptischen Waschungen mit Chlorhexidin bzw. Octenidin zur Prävention der ZVK-assoziierten Sepsis.
2. Forschungspreis: Florian Kahles, Aachen
FPV/01/03 – Das Darmhormon GIP wirkt protektiv in der murinen Herzinsuffizienz und ist mit einer günstigen Prognose bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom assoziiert.
3. Forschungspreis: PD Dr. med. Jens H. Westhoff, Heidelberg
FPV/01/04 – Metabolomisches NMR-Profiling im Urin von pädiatrischen Patienten mit akuter Nierenschädigung.
4. bis 6. Forschungspreis:
Dr. med. Tobias Neumann, Köln
FPV/02/01 – Die optimale Defibrillations-Impulsform – von der Theorie zur Praxis der Kardiopulmonalen Reanimation
Prof. Dr. Valentin Fuhrmann, Münster
FPV/02/04 – Behandlung von sekundärem Leberversagen mit dem MARS®-System – eine randomisiert-kontrollierte Studie
MScN Peter Nydahl, Kiel
FPV/02/03 – Die MENTAL-Studie: Mobilization in the EveNing to prevent and TreAt deLirium
Fotos:
Die Sieger des DIVI-Forschungspreises 2019: Carolin Christina Drost aus Münster (oberes Foto) – zusammen mit DIVI-Präsident Professor Uwe Janssens (li.) und DIVI-Kongresspräsident Professor Bernd W. Böttiger – sowie Professorin Christine Geffers aus Berlin (unteres Foto). Fotos: Mike Auerbach
Der DIVI-Forschungspreis:
Der DIVI-Forschungspreis ist auch bekannt als Posterwettbewerb und wird jährlich im Rahmen des DIVI-Kongresses verliehen.
Als wissenschaftliche Fachgesellschaft möchten wir der methodischen Diskussion einen höheren Stellenwert einräumen. Deshalb werden als Abstract eingereichte Arbeiten mehr in den Mittelpunkt des Kongresses gerückt und höher bewertet.
Die jeweils vier besten Abstracts aus den Bereichen der klinischen und experimentellen Medizin werden von einer Bewertungskommission vor dem Kongress ausgewählt. Im Rahmen eines Symposiums treten diese acht Finalisten vor einer hochkarätigen Expertenjury gegeneinander an: Jeder Teilnehmer kann seine Arbeit dabei in einem fünfzehnminütigen Vortrag präsentieren. Die Jury wählt die Gewinner direkt im Anschluss an das Symposium aus, wobei ab dem kommenden Jahr für die Sieger 4.000 Euro, die zweiten 2.000 Euro und die Plätze 3 und 4 je 1.000 Euro vergeben werden. Die eingereichten Arbeiten dürfen bisher noch nicht beim DIVI-Kongress vorgestellt worden sein.