Deutschlands größter Kongress für die Intensiv- und Notfallmedizin ist heute mit 3.890 Teilnehmern und 119 Industrieausstellern im Congress Center Leipzig gestartet. „Das große Interesse bestätigt die Wichtigkeit unseres Fachbereichs in Deutschland“, sagt Professorin Elke Muhl, Kongresspräsidentin der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Die Medizinerin hat den Kongress am frühen Nachmittag offiziell eröffnet. Erster Höhepunkt war der Festvortrag von Professor Gian Domenico Borasio. Er hat darüber gesprochen, was Menschen sich am Lebensende wünschen und was Ärzte dazu beitragen können.
„Die Wünsche am Lebensende sind höchst individuell und unglaublich heterogen. Es gibt keine Standardwünsche, bei denen man davon ausgehen kann, dass alle Menschen am Lebensende sie teilen“, so Borasio. „In der Intensivmedizin Tätige sollten sich mit der Biografie, mit den persönlichen Prioritäten, Nöten und Wünschen eines jeden Patienten auseinandersetzen, um herauszufinden, was dieser Patient in dieser Situation für seine Behandlung wünschen würde, wenn man ihn fragen könnte.“ Mit seinem Festvortrag will Borasio einen Anstoß geben, die Komplexität der Entscheidungen am Lebensende und die Notwendigkeit eines klar strukturierten, interprofessionellen Vorgehens im Team mehr zu überdenken. Auch in der öffentlichen Veranstaltung in der Stadtbibliothek Leipzig am Donnerstag, den 6. Dezember, wird er mit Kongresspräsidentin Elke Muhl nochmals über die Thematik referieren und diskutieren.
Qualität und Patientensicherheit: Die Herausforderungen der Intensiv- und Notfallmedizin
Bereits heute standen zahlreiche Symposien, Sessions und Workshops auf dem Programm, die den neuesten Stand der Wissenschaft praxisnah abgebildet haben. „Qualität und Patientensicherheit sind das Ergebnis von professionellem Team-Work“, so Kongresspräsidentin Muhl über das diesjährige Kongress-Motto. „Dies wird auch in unserem wissenschaftlichen Programm deutlich. Wir haben renommierte Referenten gewinnen können, die das tägliche Leben auf den Intensivstationen prägen.“ Wie jedes Jahr tragen trägt die Mitgliedschaft aller Berufs- und Fachgruppen in der DIVI zum breiten Spektrum der Themenfelder des DIVI-Kongresses bei. „Besonders wichtig ist uns auch das interdisziplinäre Netzwerken unter allen Teilnehmern“, sagt die Kongresspräsidentin. Insgesamt warten bis Freitag rund 303 Einzelveranstaltungen auf die Teilnehmer des DIVI-Kongresses.