Susanne Katharina Heininger und Dagmar Arndt

Die Akut- und Notfallmedizin steht vor zunehmenden Herausforderungen, die vor allen Dingen auf knappe Personalressourcen zurückzuführen sind. Speziell diesem wichtigen Thema widmet sich am Spätnachmittag des zweiten DIVI23-Kongresstages das Symposium Ressourcenmangel. „Die Session fokussiert sich auf drei untrennbar miteinander verbundene Themenbereiche: Erstens auf die ethische Herausforderung und Verantwortung im Umgang mit Ressourcenknappheit in der Patientenversorgung, zweitens auf den Ressourcenmangel aus der Sicht der Patientensicherheit und drittens auf die sich wandelnden Personalbedürfnisse im Verlauf der letzten 30 Jahre“, erklärt Symposiums-Vorsitzende Dr. Susanne Heininger (links), Mitglied der Sektion Resilienz der DIVI.

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DIVI begrüßt Empfehlungen der Regierungskommission zur Reformierung des Rettungsdienstes

Als wichtigen Meilenstein hat die Regierungskommission in der vergangenen Woche ihre 15 Seiten umfassende 9. Stellungnahme und Empfehlung zum Rettungsdienst und dessen Finanzierung vorgelegt. Damit werden die Reformvorschläge zur Notfall- und Akutversorgung vom Februar diesen Jahres sinnvoll ergänzt. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) begrüßt die veröffentlichten Vorschläge ausdrücklich. „Viele schon lange diskutierten und notwendigen Neuerungen werden in der vorliegenden Stellungnahme thematisiert“, sagt DIVI-Präsident Professor Felix Walcher (im Foto oben links). „Dieses Vorhaben wird unsererseits die größtmögliche Unterstützung erfahren“, so der Direktor der Klinik für Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Magdeburg. „Es gibt jedoch auch Aspekte, die nicht ausreichend berücksichtigt wurden oder überarbeitet bzw. ergänzt werden müssen.“

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Prof. Dr. med. Felix Walcher, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie Universitätsklinikum Magdeburg

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat die G-BA-Richtlinie zur Ersteinschätzung des Versorgungsbedarfs in der Notfallversorgung beanstandet. Somit wird die Anfang Juli beschlossene Verordnung nicht in Kraft treten. Die DIVI hatte sich nach dem Beschluss des G-BAs Anfang Juli mit einem offenen Brief an Gesundheitsminister Lauterbach gewendet, da einzig das BMG den Prozess des Inkrafttretens noch verhindern konnte. „Über die weitere Entwicklung werden wir unsere Mitglieder auf dem Laufenden halten!“, kündigt DIVI-Präsident Felix Walcher an.

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Klinikhintergrund mit Verbotszeichen für PFAS

Teflonpfannen und regendichte Outdoorbekleidung: Sie wird es möglicherweise bald nicht mehr geben. Herzschrittmacher, Narkosegeräte und viele andere Medizinprodukte dann aber auch nicht mehr in der bisherigen Form. Das beunruhigt Patienten, Ärzte und Hersteller. Grund dafür ist ein Vorschlag für ein umfangreiches Verbot von sogenannten Ewigkeits-Chemikalien – vom Fachmann als per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, abgekürzt PFAS, bezeichnet. Sollte das PFAS-Verbot in der momentan vorliegenden Form umgesetzt werden, wird dies erhebliche Auswirkungen auf die Patientenversorgung spätestens ab Mitte des Jahrhunderts haben und die Uhr in der Medizin um mehrere Jahrzehnte zurückdrehen. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) mahnt deshalb an, vor einem endgültigen PFAS-Verbot die weitestgehend offene Frage zu klären: Welche Gefahren gehen für den Menschen und die Umwelt von den Medizinprodukten, in denen überwiegend Polymere mit niedrigem Gefährdungspotenzial verbaut sind, tatsächlich aus? Die Antwort könnte eine risikoadaptierte Beurteilung der PFAS-Substanzen ermöglichen und eventuell zeitlich unbegrenzte Ausnahmeregelungen begründen. 



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Schüler lernen Wiederbelebung

Der plötzliche Herz-Kreislaufstillstand gehört zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Hieran sterben jährlich allein in Deutschland rund 70.000 Menschen. Es kann jede Altersstufe treffen: Kinder, Mütter, Väter, Großmütter und Großväter. Viele Patienten müssten aber nicht sterben, wenn direkt mit einer Herzdruckmassage begonnen würde. Mindestens 10.000 könnten hierzulande in jedem Jahr so zurück ins Leben kehren. Kindern und Jugendlichen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Deshalb fordert die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) bereits seit vielen Jahren die flächendeckende Einführung von Wiederbelebungsunterricht für jedes Kind spätestens ab der siebten Klasse. Mit Blick in die Lehrpläne der Kultusministerien für das neue Schuljahr wird klar: Auch in diesem Jahr wird diese Chance vertan!

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Dr. Ilia Aroyo und Professor Rainer Kollmar

Schluckstörungen (Dysphagie) treten häufig im Verlauf akuter Erkrankungen auf. Bei einer intensivmedizinischen Behandlung ist eine Dysphagie aber oft schwer zu erkennen, da sich die Patienten unter Umständen nicht selbst äußern können. „Die Konsequenzen einer Dysphagie können schwerwiegend sein: Lungenentzündung, Intubationsnotwendigkeit, Scheitern einer Extubation, Kurz- und Langzeitfolgen, verlängerte Krankenhausaufenthalte, langfristige Pflegebedürftigkeit“, erklärt Dr. Ilia Aroyo (links), Oberarzt und Dysphagie-Leiter der Klinik für Neurologie und Neurointensivmedizin am Klinikum Darmstadt. Deswegen brauche es eine noch größere Sensibilisierung für das Thema bei der Ärzteschaft, bei Pflegenden und Co-Therapeuten auf der Intensivstation, fügt Professor Rainer Kollmar (rechts), Direktor der Klinik für Neurologie und Neurointensivmedizin am Klinikum Darmstadt, hinzu. Gemeinsam leiten beide das Symposium „Dysphagie auf der Intensivstation“ auf dem DIVI23 Ende November.

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